Connewitz - alternatives Flair und lebendiger Stadtteil!

 

„Fast kommt man in Versuchung, Connewitz für kein gewöhnliches Dorf zu halten, so reizend stellt es sich uns mit seinen malerischen Landhäusern dar, in denen die angeseheneren Familien Leipzigs im Sommer die Ruhe des Landlebens genießen.“ Dies sind die Worte aus einem Stadtführer von 1836, der von Carl Christian Carus Gretschel geschrieben ist. Sein dörfliches Gepräge hat Connewitz seither abgelegt, aber liebreizend zeigt sich der Stadtteil gleichwohl – und nicht nur in seinen waldreichen Gebieten, sondern auch mit seiner malerischen Gründerzeitbebauung und dem alternativen Flair.

 

 

Connewitz ist seit der Eingemeindung von 1891 einer der bekanntesten Leipziger Stadteile. Die Grenzen werden im Norden durch den Schleußiger Weg, die Wundtstraße und die Richard-Lehmann-Straße gebildet. Die Ost- und Südostgrenze ist die Bahntrasse Bayerischer Bahnhof - Markkleeberg. Im Süden schließt sich das Gebiet von Markkleeberg an. Gegen Westen folgen die Bahnlinie Plagwitz-Markkleeberg sowie der Westdamm des Hochflutbettes der Elster und das West-Ufer des Elsterflutbettes.

 

 

Im Mittelalter berührte die Handelsstraße Via Imperii in ihrem Verlauf von Leipzig nach Nürnberg das Dorf Connewitz. Heute folgen die Kochstraße und die Bornaische Straße diesem Verlauf. Durch die Flutung des Cospudener Sees, fällt die Via Imperii heute gleichsam ins „Wasser“.

 

 

Mit 350 ha Wald besitzt Connewitz den größten Waldanteil der Leipziger Ortsteile. Nahezu die Hälfte des Stadtteils ist dadurch bewaldet. Das Waldgebiet ist sowohl forstwirtschaftlich als auch für Erholungszwecke nutzbar. Neben einem dichten Fuß-, Rad- und Reitwegenetz findet sich hier auch der Wildpark Leipzig, der insbesondere heimische Tierarten zeigt.

 

Eine Besonderheit des Connewitzer Holzes ist der starke Bärlauch-Bestand. Zur Blütezeit bilden sich große weiße Blütenteppiche verbunden mit dem entsprechenden Geruch, der bei passendem Wind bis weit in die Wohngebiete der Südvorstadt zieht. Auch die Pleiße fließt durch das Connewitzer Holz.

 

 

Connewitz kommt aus dem altsorbischen von Konowiza = „Ort, wo die Pferde weiden“ und wurde vermutlich ab dem 7. Jahrhundert von slawischen Siedlern gegründet. 1756 richtete man den ersten evangelischen Connewitzer Friedhof samt einer Friedhofskapelle ein. Zur Völkerschlacht 1813 gab es am 16. Oktober einige entscheidende Gefechtshandlungen in Connewitz.

 

Am 7. Oktober 1875 wurde schließlich die evangelische Kirchgemeinde Connewitz gegründet. Der Grundstein der heutigen Paul-Gerhardt-Kirche in der Selneckerstraße wurde 1898 auf dem Gebiet des Friedhofes, der seit 1882 nicht mehr belegt wurde, gesetzt. Der Bau konnte 1900 fertiggestellt und geweiht werden. Heutzutage findet jedes Jahr ein großes Straßenfest in der Selneckerstraße statt.